• Schulhaus

          Die Implerschule blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Durch die politischen Ereignisse sowie durch den gesellschaftlichen Wandel während der letzten 100 Jahre wurde die Schule vor immer wieder neue Herausforderungen gestellt und musste etliche Schicksalsschläge bewältigen. So konnte das Schulgebäude nicht während der gesamten 100 Jahre seiner eigentlichen Bestimmung - nämlich Schule zu sein - nachkommen, sondern diente zeitweilig auch Zwecken, die nicht im Entferntesten etwas mit "Schule" zu tun hatten.

          Kurzgefasste Schulgeschichte

          10.9.1908

          Erste Beschlussvorlage: Auf dem reservierten Bauplatz an der Alramstraße 1 bis 5 ist ein neues Schulhaus für die protestantischen Schüler aus München-Süd zu errichten. Die Schule befindet sich bereits im Aufbau und ist in der Baracke an der Thalkirchener Straße 81 untergebracht.

          23.9.1908
          Der Münchner Magistrat genehmigt 4500 Mark für den Bauplan. Die Planung übernimmt Oberbaurat Hans Grässel.

          15.3.1909
          Der Architekt legt den Plan eines Vorprojektes vor. Das neue Schulhaus erhält den Namen Implerschule.

          unbekanntes Datum 1910: Baubeginn

          6.9.1911
          Eröffnung des Schulbetriebs

          Frühjahr 1912
          Bauendabrechnung: Baukosten 849 000 Mark, 101 000 Mark eingespart.

          September 1914 bis April 1919
          Die Implerschule wird Kriegsmilitärlazarett. Durchschnittliche Belegung: 400 Verwundete

          18.4.1919-1.5.1919
          Besetzung der Implerschule durch rote Revolutionstruppen, Gefängnis für Sendlinger Bürger, Prominentester Gefangener: Pfarrer und Schulinspektor Alois Gilg

          1919— 1920
          Große Schäden am und im Schulhaus durch die Besetzung von Militär- und Revolutionstruppen, jahrelanger Streit über Regresspflicht, Ausbesserungsarbeiten. Antrag auf Bildung einer Simultanschule

          26.4.1920
          Wiederaufnahme des Unterrichtsbetriebes in der Implerschule

          1930
          Israelitischer Religionsunterricht wird eingerichtet.

          1935
          Verbot des israelitischen Religionsunterrichts und Verweisung des jüdischen Lehrers und der jüdischen Kinder aus der Implerschule

          Schuljahr 1941/42

          Schulversuch mit einer mittelschulähnlichen Hauptschule

          20.September 1942
          Erste Schäden am Schulgebäude durch Luftangriff auf Sendling, Turnhalle beschlagnahmt zum Unterstellen von Mobiliar Bombengeschädigter

          6.September 1943
          Bombentreffer auf das Schulgebäude, die Schäden: Dachstuhl vollkommen ausgebrannt, ebenso die Lehrsäle im Dachgeschoss, Fenster fast alle kaputt, Türstöcke und Schulportal schwer beschädigt, Volksschulen (Impler- und Stielerschule) in die Gotzingerschule verlegt. Mittel- und Berufsschule richten das Schulgebäude provisorisch wieder her. Bei Regen, Wasserschäden bis in den Keller, Polizeistaffel zieht ein

          ab September 1943
          Schüler werden aufgefordert, München zu verlassen, KLV-Lager (Kinderlandverschickung) im Berchtesgadener Land für Mittel- und Oberklassen

          Frühjahr 1945
          Nach Kriegsschluss ab Juni 45 Schulversuche, endgültiger Beginn des Unterrichtsbetriebes ab September 1945 in der ebenfalls schwerbeschädigten Gotzingerschule. Im Schulhaus Implerstraße räumen Lehrer Schutt und retten Lehrmittel und Schulbücher. Provisorische Reparaturarbeiten beginnen. Ab Juli 45 Auflösung der KLV-Lager.

          1949
          Einquartierung einzelner Klassen des Polytechnikums. Fast 3000 Schüler im Haus, Folge - Schichtunterricht.

          Winter 1947 und 1948
          Einstellung des Unterrichts wegen Kohlenmangels.

          Frühjahr 1948
          Beginn der amerikanischen Hoover-Schülerspeisung
          Besuch des amerikanischen Militär-Gouverneurs für Bayern Mr. M. van Wagoner.

          1950
          Schutträumaktion in der Schulanlage

          1951
          Wiederaufbauphase, Implerschule erhält neues Dach

          7.September 1951
          Richtfest zum 40. Geburtstag der Schule

          1953/1954
          Wiederherstellung der beiden Turnsäle, Neubau eines Musiksaales (Aula)

          1957/58
          Generalrenovierung der Schulanlage

          1957-1969
          Gemeinschaftsschule Implerstraße

          1969
          Bildung der Grund- und Hauptschule Implerstraße 35

          1974
          Bildung zweisprachiger türkischer Hauptschulklassen

          1971-1975
          Bau des U-Bahnhofes Implerstraße direkt vor dem Schulhaus

          ab 1981
          Beginn der umfangreichen Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten am und im Schulgebäude

          1985/86
          Neubau eines Kindergartens im Schulhof

          1988
          Einrichtung eines Computerraums (Informationstechnische Bildung) in der Hauptschule, Ausstattung mit 16 Olivetti-PC M19.

          1992
          Wechsel der Schulleitung, Herr Noske geht in den Ruhestand, Frau Stumpf übernimmt die Schulleitung

          1993/1994
          Einrichtung von zwei bosnischen Klassen (5-6 und 6-8) wegen Flüchtlingskindern aus dem Bosnienkrieg,
          Wechsel der Schulleitung der Hauptschule, Herr Hieber geht in den Ruhestand, Herr Irlbeck wird Nachfolger

          1996
          Einrichtung der 1. Gruppe (Kellermäuse) mit Mittagsbetreuung in der Grundschule

          2000
          Jubiläumssportfest mit Einführung einer Klassenolympiade, als Sponsor wird Coca Cola gewonnen.
          Eine weitere Gruppe mit Mittagsbetreuung (Mittagspanther) wird in der Grundschule eingerichtet

          2003
          Die Hauptschule bekommt eine Praxisklasse, gesponsert durch die EU.
          Die Fußballmannschaft (WK 2) der Hauptschule wird Stadtmeister und kommt bis ins Landesfinale (3. Platz)

          2004/2005
          Die Caritas übernimmt die offene Ganztagsbetreuung mit Kindern der 5. bis 7. Klassen.

          2005
          Die Grundschule führt die „Lesefüchse“ ein, Erwachsene lesen den Kindern vor.

          2006
          Die Hauptschule bekommt Unterstützung durch Schulsozialarbeit, Träger ist die Caritas.

          2007
          Wechsel der Schulleitung der Grundschule, Frau Stumpf geht in den Ruhestand, die Konrektorin Frau Dieck übernimmt die Schulleitung, Frau Schöniger wird Konrektorin.
          Die Grundschule bekommt Lesepaten von der „Agentur Tatendrang“

          2008
          Wechsel der Schulleitung der Hauptschule, Herr Irlbeck geht in den Ruhestand, Frau Mehl übernimmt die Leitung,
          Frau Ried wird Konrektorin
          Einführung des gebundenen Ganztagszugs mit der 5. Jahrgangsstufe
          Ein großer Wasserschaden verursacht erhebliche Sanierungsarbeiten im folgenden Jahr.
          Die Grundschule öffnet im März ihre Bibliothek.
          Die Grundschule führt an drei Nachmittagen eine Hausaufgabenbetreuung ein.
          Eine weitere Gruppe mit Mittagsbetreuung (Implerstrolche) kommt in der Grundschule hinzu.

          2009
          Beginn der Steitschlichterausbildung und Einführung eines Schülerfrühstücks an der Hauptschule

          2010
          Die Hauptschule bekommt mit der 5ü und 8ü zwei Übergangsklassen.
          Förderung der Berufsorientierung für Hauptschüler in Kooperation mit sozialen Einrichtungen und
          Wirtschaftsunternehmen der Umgebung
          Die Grundschule beginnt mit der Einrichtung eines „Grünen Klassenzimmers“ im Innenhof.

          2011
          Die Hauptschule wird Mittelschule im Schulverband München-Sendling
          Teilnahme am „Sarah-Wiener-Projekt“

           

           

          Diese Chronik wurde aus dem Festschrift-Geburtstagskalender entnommen, der anlässlich des 100-jährigen Schuljubiläums 2011 erstellt wurde: